„Luftpost“ der LSC-Motorflug Newsletter – Ausgabe 02/2021
Liebe Fliegerfreund/-innen,
aufgrund vieler positiver Rückmeldungen möchten wir dieses Format der Luftpost weiter nutzen. Leider können die Saisonbriefings in diesem Jahr nicht in gewohnter Art stattfinden, dafür haben wir diesen Ersatz. Sehr gefreut hat mich die hohe Beteiligung beim Online Event im letzten Newsletter über unser neues Aspen – herzlichen Dank an Daniel Schepelmann für den gelungenen Vortrag. In dieser Ausgabe könnt Ihr Euch auf einen weiteren Online Vortrag freuen.
Auch in der zweiten Luftpost wurden wieder Eure Themenwünsche verarbeitet. Wenn Ihr eigene Beiträge oder weitere Rubriken für die Zukunft wünscht, dann freuen wir uns auf Euren Input! Bitte senden an: motorflug@luftsport-fn.de
Nun wünsche ich Euch viel Spaß und Information beim Lesen.
Wolfgang Schneider, Mitglied im Verein seit 1995, PPL, Vorsitzender Abteilung Motorflug
E-Mail: motorflug@luftsport-fn.de
Neues vom Flughafen
PPR – wie geht es weiter?
Am 05.02.2021 hat der Flughafen Friedrichshafen das sogenannte Schutzschirmverfahren im Rahmen des Insolvenzrechts beantragt.
Aufgrund der weiterhin sehr angespannten Finanzlage des Flughafens wird die Befreiung von der Betriebspflicht für das ganze restliche Jahr 2021 beantragt.
Für den Flugbetrieb ist in 2021 folgende Regelung geplant:
Bis zum Ende des Winterflugplans ändert sich nichts. Mit dem Beginn des Sommerflugplans am 28.3. bleibt die grundsätzliche PPR-Regelung Werktags bestehen. An Freitagen, Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ist der Tower zwischen 10 und 18 Uhr lokal mit zwei Personen besetzt. Damit entfällt die „Tower-Pause“ und die Zehn-Movement-Regel. Des Weiteren entfällt an diesen Tagen im genannten Zeitraum auch die PPR-Regelung. Damit wird wieder dieselbe Regelung wie im letzten Jahr gelten.
Ende Mai 2021 werden sich die Geschäftsführung des Flughafens und alle von den o.g. Regelungen Betroffenen erneut zusammensetzen, um – für den Fall, dass sich der Linien- und Charterflugbetrieb bis dahin deutlicher besser als erwartet erholt haben – über weitere Erleichterungen für den Flugbetrieb zu beraten.
Der LSC Vorstand, E-Mail: vorstand@luftsport-fn.de
Veranstaltungen
Vortrag: Rettung aus schlechtem Wetter
Fast jeder von Euch hat es in der Ausbildung “genossen” – ein paar Stunden “unter der Haube” und die berühmte Umkehrkurve ohne Sicht nach außen. Aber ist das wirklich eine adäquate Vorbereitung, wenn man mal wirklich in ganz schlechtes Wetter kommt?
Die gute Nachricht ist “ja” – wenn man sich im Kopf noch ein paar Strategien zurechtlegt, um dann sicher die richtigen Entscheidungen zu treffen. Darum soll es in diesem kleinen Vortrag gehen. Und natürlich auch um den Aspekt “wie vermeide ich es von vorneherein, in so eine Situation zu kommen”.
Der Vortrag findet online statt, und zwar am Mittwoch, den 03. März 2021 ab 19.00 Uhr. Ein Link zum Einwählen wird rechtzeitig verschickt.
Thomas Weber und ich freuen uns auf Euch!
Tobias Schnell, Mitglied im LSC seit 2014, FI(A)
E-Mail: ts@e-schnell.de
Mitglieder
Die Zahl des Monats: 10.000
So viele Stunden oder 417 Tage oder über ein Jahr seiner Zeit hat Egon Schwellinger in der Motorflugwerkstatt verbracht, um die Flieger des LSC wieder flott zu machen. Ein wichtiger Beitrag, um kostengünstiges und sicheres Fliegen im Verein zu gewährleisten. Aber noch viel lieber als Schrauben ist dem gelernten Flugzeugzellenbauer und Prüfer für Luftfahrtgeräte Klasse 2 das Fliegen. Über 1550 Flugstunden kamen so in 53 Jahren aktiver Fliegerei zusammen. Am liebsten war der 80-jährige in den Bergen oder bei mehrtägigen Touren in ganz Europa unterwegs. In diesem Jahr beendet der Flugbegeisterte aus dem Werkstattteam seine aktive Fliegerei. Applaus, Applaus für diese tolle Leistung!
Heike Nachtigall, Mitglied im Verein seit 2018, LAPL(A), SPL, Paragliding
E-Mail: heike.nachtigall@web.de
Wusstet ihr schon…?
BOSE® ANR-Piloten-Headset für unter 400€ ?!
– Kann das wirklich sein? → JA!
– Ist das nicht zu billig? → Gibt es das wirklich…
– Ist das verboten? → Sollte das so sein, würde ich mich nicht trauen es hier zu veröffentlichen!
– Erfüllt es die Anforderungen für Elektronik in der Luft? → JA!
– Wie komm ich denn da dran? → Einfach weiterlesen…
Um diesen Preis zu erreichen, müssen wir uns größerer Stückzahlen bedienen, wie das in der Luftfahrt sonst üblich ist. Da ist es ganz praktisch, dass es von Bose® nicht nur ein Aviation ANR-Headset gibt, sondern auch eins für den Privatgebrauch. Dabei handelt es sich um das QuietComfort 35 (Serie II). Dies ist derzeit für ca. 210€ bei diversen Händlern der Unterhaltungselektronik zu bekommen.
Da dies nun aber wohl kaum so ohne weiteres in einem Flugzeug verwendet werden kann, brauchen wir noch ein Bindeglied. Da werden wir zum Beispiel bei LeoSounds® fündig. Diese Firma bietet das Zwischenstück vom Headset zum Flugzeug für ca. 180€ an.
Voila, das war’s! → Schon sind wir bei einem Gesamtpreis unter 400€!
Ich selbst fliege das Headset in der Version 1.2 seit nun 4 Jahren ohne Probleme auf unseren LSC Maschinen und konnte bis heute von noch keinen betrieblichen Problemen mit anderen Headsets oder den Maschinen berichten. Vor kurzem habe ich mir dann noch ein zweites zugelegt für meine Passagiere in der Version 1.3. Auch das funktioniert tadellos.
Was passiert wenn das ANR ausfällt oder die Batterie, welche bei mir auch nach 4 Jahren noch über 15h hält, leer ist? Gar nichts! Das Headset funktioniert auch ohne Batterie und ANR am Intercom! Damit ist die Kommunikation sichergestellt.
Das Mike gibt es in einer Standard GA Version und in einer Airliner Version. In beiden ist ein externer Lautstärkeregler integriert, mit dem die Lautstärke reguliert werden kann. Auch das Mikrofon selbst ist in einer Electret Version ausgeführt und verspricht damit beste Funktion. Wer nun an einer detaillierten Beschreibung der Versionen und aller Funktionen interessiert ist, dem wird alles ausführlichst auf der Seite von zum Beispiel LeoSounds® erklärt. Hier gibt es auch die FAQ’s und das Benutzerhandbuch zum Download.
Das einzige was nun noch fehlt, ist ein passendes Case. Für das Mike und die Kabel findet ihr zum Beispiel HIER ein passendes. Für die montierte Kombination gibt es zum Beispiel HIER ein passendes.
Werbehinweis:
Die Namen BOSE® und LeoSounds® sind eingetragene Marken / Geschmacksmuster die in diesem Artikel nur zur Beschreibung und Erklärung zitiert werden. Diese Werbung ist unentgeltlich und es verbindet mich keinerlei geschäftliche Beziehung zu den Inhabern der Marken, noch übe ich Rechte der Markeninhaber missbräuchlich aus.
Ingmar Teufel, Mitglied im Verein seit 2017, PPL (A)
Bild des Monats
Erster Alleinflug Robin Reiter
Robin Reiter hat am Samstag, den 06.02.2021 erfolgreich nach seinem Überprüfungsflug mit Thomas Stute, unserem Ausbildungsleiter Motorflug, seine ersten drei Solo-Starts und Landungen absolviert.
Das breite Grinsen sagt alles…….
Robin begann seine Ausbildung im Oktober 2020 und schaffte, trotz Corona-Beschränken, diesen Ausbildungsstand zu erreichen.
Viel Spaß und Freude an- und bei der weiteren Ausbildung.
Thomas Weber, Mitglied im Verein seit 1989, ATPL FI(A)(rp), Mitglied der Wartgruppe,
E-Mail: tom@tsmweber.com
Die Flotte
Organisatorisches aus der Werkstatt
Stand Audits
Das LBA-Werkstattaudit 2020 konnte mit Behebung einer einzigen aufgeworfenen Beanstandung zum 21.01.2021 erfolgreich abgeschlossen werden. Das nächste Audit wird bis September 2021 erfolgen.
Allgemeines
Der notwendige Aufwand zur Erhaltung der vereinseigenen Werkstätte steigt konstant. Die Wartgruppe begegnet dieser Steigerung durch unterschiedliche Maßnahmen, insbesondere Arbeitsteilung und Standardisierung.
Weiterhin wurde die Führung der Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit bis Herbst 2020 vollständig digitalisiert (Dokumentation, Betriebszeiten-Abgleich und Führung, Formularwesen, Arbeitsvorbereitung). Hierfür kommt u.a. die Software „AMOffice“ des Anbieters „ASA Datec“ zum Einsatz.
Darüber hinaus konnten digitale Lebenslaufakten aller im Verein betriebenen Motorflieger angelegt werden, welche stets auf einem Vereinsserver up-to-date gehalten werden. Ziel ist es, diese Daten schlussendlich auch den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. So können relevante Dokumente jederzeit und überall via Internet abgerufen werden. Hierbei möchten wir uns bei Johannes König für erste Vorüberlegungen bedanken und das Thema 2021 weiter ausbauen.
Umstellung CAO
Mit Einführung des EASA Teil-ML im März 2020 (vgl. NfL 2-512-19) wurde eine Neuzulassung der LSC-Instandhaltungsbetriebe anhand aktualisierter Forderungen notwendig.
Die bisher unter Teil-M geführten Betriebe Instandhaltung und CAMO werden künftig als sog. „kombinierte Lufttüchtigkeitsorganisation“ (CAO) zusammengelegt.
Die vorläufige Betriebsgenehmigung wurde unserer CAO in Verbindung mit einem Maßnahmenplan und Übergangsbeanstandungen zum 31.03.2020 erteilt. Die resultierende Roadmap des Übergangs gestaltet sich wie folgt:
• Meilenstein 1 – (bis 18.01.2021):
Einreichung überarbeiteter Verfahren sowie eines neuen Betriebshandbuchs
• Meilenstein 2 – (bis 19.03.2021):
Genehmigung der geänderten Verfahren und Dokumentation durch das LBA
• Meilenstein 3 – (bis 18.04.2021):
Schulungen des eingesetzten Personals
• Meilenstein 4 – (bis 01.09.2021):
Genehmigungsaudit durch das LBA
Meilenstein 1 konnte in einem dokumentarischen Kraftakt bereits erfolgreich und termingerecht mit einem neuen 110-seitigen Handbuch abgeschlossen werden. Hierzu ein herzliches Dankeschön an Daniel Schepelmann, Thomas Stute und unseren Prüfer Klaus Lehmköster, die die Erstellung tatkräftig und ausdauernd unterstützt haben.
Die schlussendliche Umstellung des Betriebs (inkl. Behebung aller behördlichen Beanstandungen) ist aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen bis zum 24.09.2021 endgültig abzuschließen; andernfalls wird die Betriebserlaubnis erlöschen und eine Neuzulassung notwendig. Hier sind wir aber optimistisch, da Vorgehen und Zeitplan in enger Zusammenarbeit mit der Behörde erarbeitet werden.
Wir können bereits jetzt feststellen, dass sich der bürokratische Aufwand zur Führung unseres EASA-Instandhaltungsbetriebs mit Einführung des Teil-ML leider nicht vereinfacht, sondern in etwa verdreifacht hat.
Diesen Aufwand nimmt die Wartgruppe jedoch weiterhin in Kauf, um für kurze Ausfallzeiten sowie günstiges Fliegen im Verein zu sorgen. Der CAO-Betrieb wird dem Verein auch in Zukunft die Möglichkeit sichern, einfache und komplexe Instandhaltung sowie Lufttüchtigkeitsprüfungen selbst durchzuführen.
Es besteht darüber hinaus die Hoffnung auf eine Erweiterung der Kompetenzen. Auf Basis der neuen Rechtslage wurde die Genehmigung beantragt, unabhängig vom LBA selbst Fluggenehmigungen (sog. „Permit to Fly“) auszustellen. Hiermit könnten andernorts luftuntüchtig gewordene Vereinsluftfahrzeuge rechtssicher (und ohne Zutun der Behörde) zurück nach EDNY geholt oder in eine externe Wartung geflogen werden.
Ausblick
Auch nach Umstellung des EASA-Betriebs auf eine CAO bleibt weiterhin offen, was mit unseren national genehmigten Instandhaltungsbetrieben (Instandhaltung und CAMO) passieren wird. Diese werden derzeit genutzt, um Luftfahrzeuge von Mitgliedern instand zu halten (bzw. zu prüfen), welche nicht nach EASA-Recht zugelassen wurden. Die rechtlichen Grundlagen hierfür sind jedoch noch nicht bekannt; es ist anzunehmen, dass es auf lange Sicht eine Art nationaler CAO geben und ein Übergang notwendig werden wird. Die Behörde wird uns zu gegebener Zeit informieren. Bis dahin werden vorerst alle 3 Betriebsgenehmigungen weiter gepflegt und aktiv gehalten.
Simon Wippich, Mitglied im Verein seit 2015, PPL, Mitglied der Wartgruppe
E-Mail: simon@wippich.aero
Datenschutz
Falls Ihr zukünftig keinen Newsletter mehr erhalten wollt, bitte um eine kurze Rückmeldung unter: E-Mail: motorflug@luftsport-fn.de